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Geheimtipps versus Touristenfallen
Was muss man in der Bretagne gesehen haben? Die touristischen Sehenswürdigkeiten wie der Mont Saint-Michel, Saint-Malo, das ehemalige Fischerdörfchen Perros Guirec und der berühmten Zöllnerpfad locken Jahr für Jahr immer mehr Touristen nach Frankreich. Ist das berechtigt?
Wir haben uns auf die Suche begeben nach den wahren, nicht minder sehenswerten Schätzen, die für die Touristenmassen noch im Verborgenen liegen:
Warum zieht es alle Leute an die immer gleichen bekannten Badeorte? Warum sind schlechte, aber touristisch nett aufgemachte Restaurants jedes Mal ausgebucht? Warum bezeichnen Reiseführer überfüllte Massenorte ohne Charme als kleine pittoreske Dörfer? Warum ziehen Massen immer weitere Massen an?
Natürlich gibt es auch Touristenmagnete, die wahrhaft schön und einzigartig sind. Klar ist es beeindruckend, den Mont Saint-Michel im Winter, außerhalb der Saison, zu erkunden. Aber in den Hauptreisezeiten des Jahres ist es am Mont Saint-Michel so voll, dass man von der eigentlichen Sehenswürdigkeit nichts mehr mitbekommt - drei Millionen Besucher schieben sich hier jährlich durch. Nur der Eiffelturm in Paris schlägt das noch! Warum soll man sich das antun? Seien Sie lieber so mutig und verzichten Sie während Ihrer Bretagne Rundreise auf Highlights wie den Mont Saint-Michel und lernen Sie dafür die versteckten Schätze der Bretagne kennen.
Wir stellen Ihnen nun die Sehenswürdigkeiten der Bretagne geordnet nach unseren drei Reiseregionen vor. Dabei liegt unser Fokus auf der Beschreibung der touristischen Entwicklungen, über die man in normalen Reiseführern nichts liest:
Als Rosa Granitküste oder Côte de Granit Rose (s. Unterkunft 1) bezeichnet man den Küstenabschnitt der nördlichen Bretagne zwischen Paimpol und Roscoff. Wie der Name schon sagt, ist die Hauptattraktion hier der rosa leuchtende Granit. Die ganze Küste wirkt wie ein einzigartiger natürlicher Skulpturenpark mit den bizarrsten Gebilden und bis zu 20 m hohen Felsformationen, welche Meer und Wind in das Gestein geschliffen haben. Zwischen der schroffen Felslandschaft ist der oft karge Boden des Heidelandes übersät von gelbem Ginster, pinkem Heidekraut, wilden Brombeer- und rot blühenden Zwergsträuchern.
Die Kehrseite dieser weltweit bekannten rosa Felsformationen ist das enorm hohe Touristenaufkommen in dem Abschnitt rund um Perros Guirec.
Der ehemals nette, beschauliche Fischerhafen von Perros Guirec hat in den letzten Jahrzehnten eine beachtliche Karriere zur Touristenhochburg Nummer 1 dieser Region hingelegt. Der Yachthafen, die große Strandpromenade und die vielen Beton-Neubauten erinnern beim Durchfahren heute eher an die Touristenmassen der Côte d'Azur als an einen kleinen, bretonischen Fischerort. Neben dem Hafen sind es vor allem die dem Ort vorgelagerten beiden feinen Sand- und Badestrände Trestrignel und Trestraou, die die Massen anziehen. In der Hochsaison reiht sich hier ein Auto an das andere. Das gleiche gilt für die Menschen, die an der langen Strandpromenade in einer der zahlreichen Pizzerien oder Crêperien sitzen oder Handtuch an Handtuch am Strand liegen - zumindest in der Hochsaison…
Für jemanden, der die ruhige beschauliche Bretagne sucht, ist dieser Ort ein "Alptraum" (diesen Begriff verwendet selbst der Reiseführer "Reise-Know How"). Ploumanac´h hat touristisch in den letzten Jahren kräftig zugelegt und liefert sich nun mit Perros Guirec ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Gerade im Sommer quillt der Ort aus allen Nähten. Wir waren in der Nebensaison hier und trotzdem waren alle Souvenirshops und Lokale gerammelt voll. Es gibt hier eine Boutique, Crêperie und Souvenirshop neben dem anderen, von authentischem Dorfcharakter keine Spur mehr.
Von Ploumanac´h aus beginnt der Zöllnerpfad ("Sentier des Douaniers"), einer der bekanntesten Wanderwege der Bretagne, der 4-5 km entlang der Küste bis nach Perros Guirec verläuft. Er gilt laut vielen Autoren als "schönste Wanderstrecke der Bretagne". Die Strecke ist zugegebenermaßen schön, keine Frage, auch wenn es hier in der Bretagne wesentlich schönere Wanderwege gibt. Aber wenn man auf einem so engen Küstenpfad im Gänsemarsch voreinander her geht, vergeht einem spätestens dann der Spaß am Wandern...
In dem Seebad Trebeurden ist einfach alles auf den Tourismus ausgerichtet. Hier gibt es wunderschöne Sandstrände, was der Haupttouristenmagnet ist. Doch entsprechend überlaufen ist es auch hier, denn nicht nur die Franzosen zieht es im Sommer hier an den Strand. Und die Bausünden der Ferienunterkünfte reichen bis an den Strand heran.
Die "enclos paroissiaux" oder zu Deutsch "umfriedete Pfarrbezirke" der Bretagne sind eine historische und kulturelle Besonderheit aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Sie sind für viele Touristen interessant und somit vor allem im Sommer gut besucht - zumindest die Bekanntesten. Die meisten Touristen folgen den von Reiseführern oder dem Fremdenverkehrsamt herausgegebenen Routen und fahren fünf bis zehn Pfarrbezirke ab. So wird der kleine Ort Guimiliau mit seinem schönen Pfarrbezirk im Sommer von bis zu 20 Bussen täglich angefahren und das ganze Dorf lebt einzig vom Tourismus. Unsere Empfehlung wäre, sich auf zwei bis vier Pfarrbezirke zu beschränken und nicht alle abzufahren, so wie in unserem Reiseführer beschrieben.
Unsere Meinung haben Sie während der Beschreibung der einzelnen Orte sicherlich schon mitbekommen :-). Keine Frage, die rötlichen Felsformationen der Côte de Granit Rose sind in der Tat beeindruckend. Dennoch raten wir gerade im Sommer von einem Besuch der meisten Orte hier ab (zumindest tagsüber). Kein Bretone würde auf die Idee kommen, sich im Sommer z.B. nach Ploumanac'h zu verirren. Denn die Schönheit der Natur wird durch die hässliche Seite des Massentourismus leider zunichte gemacht. Aber wenn man schon einmal hier ist, sollte man dann nicht zumindest kurz hier vorbeischauen?
Nun, wenn man bedenkt, dass es hier an der nördlichen Küste Frankreichs noch so viele beeindruckende und faszinierende Orte und Küstenabschnitte gibt, an denen kaum Menschen unterwegs sind, so wird einem die Entscheidung leicht gemacht. Sie müssen nur den Mut haben "Nein" zu sagen und gegen den Strom zu schwimmen! Und sollten Sie dennoch ein paar Orte an der Rosa Granitküste besuchen wollen, so haben wir im Reiseführer einige Fernab-der-Massen-Tipps für diesen Küstenabschitt für Sie zusammengestellt...
Der Golf von Morbihan ist eine der touristischsten Regionen der Bretagne. Man spürt in vielen Orten die Präsenz der Tourismusbranche. Zudem kommen viele Pariser an den Wochenenden aus der Stadt her, sodass es oft recht voll wird. Umso schwerer fiel es uns, diese sonst dennoch sehr schöne Region für france naturelle zu erkunden. Es hat länger als normalerweise gedauert, bis wir auch hier die authentischen Dörfer und Adressen erkundschaftet haben. Aber am Ende haben wir auch für diese Region sehr schöne Tipps für den Reiseführer entdeckt.
Der Golf zeichnet sich durch seine vielen, kleinen Inseln aus. Es gibt ein Sprichwort, das besagt, dass es am Golf von Morbihan für jeden Tag des Jahres eine Insel gibt. Daher auch der Name. "Mor bihan" kommt aus dem Bretonischen und bedeutet "kleines Meer". Viele der Inseln sind heute in Privatbesitz und die Leute leben hier oft vom Fischen und Austernverkauf.
Der größte Ort der Region ist Vannes. Mit unserem Audioguide können Sie den Ort mit seinen vielen, schönen Ecken ganz ausführlich erkunden...
Das südliche Finistère bietet eine unglaublich natürliche und kulturelle Vielfalt. Die Haupttouristenmagnete sind jedoch Concarneau, Pont Aven und seit Kurzem auch die Glénan-Inseln, denn hier spielen die berühmten Bannalec-Romane.
Umgeben von stattlichen Mauern aus dem 14. bis 17. Jahrhundert, liegt die mittelalterliche Altstadt von Concarneau mitten auf dem Meer. Nur zwei Brücken verbinden diese Insel mit dem Festland. Im Inneren der schwimmenden Festung finden sich viele enge Gassen, die sich über die Insel schlängeln. Die Gassen sind zwar frei von Autos, dafür aber überfüllt mit Touristen.
Hunderttausende von Touristen strömen jährlich durch die historischen Gassen und Befestigungsmauern. So reihen sich Souvenirshops und Snack-Bars aneinander, Einheimische sucht man hier vergeblich. Es gehört sicherlich etwas Mut dazu, zur weltberühmten Festung Concarneau "Nein" zu sagen. Aber die früheren Schönheiten der Stadt sind heute leider vom touristischen Treiben überschattet. Dadurch, dass die Stadt so klein ist, stauen sich die Massen in den wenigen engen Gassen.
Nicht viel besser ist es in Pont Aven - der Stadt der Künstler. Größen aus Frankreich wie Gauguin, Bernard, Sérusier und Seguin waren einst beeindruckt von dem kleinen Städtchen mit seinen vielen Mühlen und dem nahe gelegenen Wald mit seinen romantischen Lichtspielen. Um 1885 war Pont Aven überfüllt von Künstlern und dies erreichte 1886 mit der Gründung der "Schule von Pont Aven" seinen Höhepunkt. Diese Malergrößen machen Pont Aven bis heute zu einem Touristen-Magneten. Doch was ist heute noch von dem damaligen Charme des Städtchens übrig geblieben? Recht wenig, wie wir finden. Bis heute schlägt die Stadt aus ihrem Künstlerimage Profit: und so findet man zahlreiche Ateliers, Galerien und Ausstellungen von mehr oder weniger begnadeten Malern. Daneben ist die Stadt aufgrund seiner touristischen Attraktivität vollgestopft mit Restaurants, Crêperien und Snack-Bars.
Nicht unerwähnt bleiben sollen die in der Tat malerischen "Iles de Glénan", die Glénan-Inseln. Die Inseln befinden sich etwa 18 km südlich des Ortes Fouesnant und bestehen aus neun Inseln und über einem Dutzend kleinen Eilanden. Die Glénan-Inseln sind Schauplatz des zweiten Bannalec-Romans "Bretonische Brandung". Seit Erscheinen des Buches hat sich die Besucherzahl der Hauptinsel Saint-Nicolas nahezu verdoppelt! Die täglich mehrmals in Concarneau ablegenden Touristenboote sind in der Saison voll mit vorwiegend deutschen Besuchern, die die Stille und Romantik der im Buch beschriebenen Mini-Insel vergeblich suchen…
Etwas weiter südlich findet man eine vom Wind gezeichnete Landschaft vor, mit einer stark zerklüfteten Felsküste und einigen kleinen Sandbuchten. Dieser mystischen und rauen Landschaft hat das Finistère auch seinen Namen zu verdanken, denn hier war es, wo die Römer das "Ende der Welt" erblickten.
Keine Frage, ein solcher Ort flößt Respekt ein, insbesondere die von Seefahrern gefürchtete Landspitze "La Pointe du Raz", welche das westliche Ende der sich über 30 km in das Meer erstreckenden Halbinsel bildet. Dort fällt das französische Festland über eine bis zu 72 m hohe Steilküste in den Ozean.
Alle Welt scheint es hierhin, zum westlichsten Punkt Frankreichs, zu ziehen. Doch einmal vor Ort angekommen, erlebt man die Kehrseite des Massentourismus: Es beginnt mit einem riesigen, kostenpflichtigen Parkplatz mit Souvenirshops. Dann geht es mit der Menschenmasse zu Fuß weiter zum berühmten Aussichtspunkt. Von Ruhe und Abgeschiedenheit allerdings keine Spur. Hier, wo die Wellen unaufhörlich an die Felsen klatschen, zieht es alljährlich fast eine Millionen Besucher wie die Lemminge hin. Und das alles, um einmal sagen zu können, "wir waren am westlichsten Punkt Frankreichs"?!
Anstatt des touristisch ausgeschlachteten Pointe du Raz empfehlen wir im Reiseführer, den zwar auch gut frequentierten, jedoch wesentlich weniger von Touristen heimgesuchten und genauso beeindruckenden Pointe du Van zu besuchen. Dieser liegt zwar ein kleines Stück weiter östlich, doch dafür ist es hier wesentlich schöner, ruhiger und man hat einen phantastischen Ausblick auf den (Luftlinie) knapp 3 km entfernten Pointe du Raz. Aus unserer Sicht wesentlich schöner, als selbst dort zu sein. Bei einem Küstenrundgang am Pointe du Van haben Sie von den 65 m hohen, steilen Klippen einen atemberaubenden Blick auf das Spiel der Naturgewalten.
Wir wissen, es ist leichter gesagt, als getan: Einfach mal die "großen" Sehenswürdigkeiten links liegenlassen. Sich gegen das entscheiden, was alle empfehlen. Wir verstehen, dass es verlockend ist, die berühmten Hotspots wie die Pointe du Raz, das berühmte Städtchen Concarneau oder die legendären Steinreihen von Carnac zu besuchen, wenn man schon mal in der Nähe ist.
Doch wer nur diese vermeintlichen "Must Sees"besucht, dem bleibt die echte, authentische Bretagne, mit ihrer spektakulären und menschenleeren Landschaft, den beschaulichen Dörfern und dem urig-bretonischen Lebensgefühl vorenthalten... Gerade diesen kleineren, unbekannten und authentisch gebliebenen Sehenswürdigkeiten fernab der Touristenmassen widmet sich deshalb ein Großteil Ihres france naturelle-Reiseführers. Lassen Sie sich mit uns hineinfallen in die ruhigere, beschaulichere Bretagne. Wir versprechen Ihnen: Sie werden nicht enttäuscht sein!
Hat Ihnen unser Erfahrungsbericht weitergeholfen? Wenn Sie bezüglich der Sehenswürdigkeiten der Bretagne oder anderen Themen noch Fragen haben, können Sie uns auch sehr gerne anrufen, dann können wir gemeinsam noch weiter überlegen.
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Wir freuen uns auf Sie! Ihr Thomas Kötting & Team
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Oder was eine Bretagne Rundreise mit france naturelle so besonders macht? :)
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